Schokolade selber machen – Eine Versuchung wert
Die Versuchung ist riesig, die Schokolade omnipräsent. Doch gekaufte Schokolade enthält leider sehr viele Zusatzstoffe. Sogar der Ersatz von Kakaobutter durch billiges Palmfett ist üblich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schokolade selber machen. Überraschen Sie Ihre Familie und Freunde mit gesunder Schokolade. Wir haben Rezepte zum dahin schmelzen und liefern gesunde Argumente für den Genuss.
Maya und die göttliche Kakaobohne
Bereits die Maya kannten die Kakaobohne und ihre „göttlichen“ Eigenschaften. Sie waren überzeugt, dass diese Frucht durch Ihren Gott erschaffen wurde und so blieb die Kakaobohne der Elite vorenthalten. Verzehrt wurde diese Maya-Schokolade nur zu bestimmten Feierlichkeiten. Mit der heutigen Schokolade hatte sie jedoch nur sehr wenig zu tun. Einerseits wurde die Kakaobohne als Gewürz für Speisen und andererseits für ein kaltes ungesüsstes Kakao-Getränk verwendet. Besonders der beim Herstellen gebildete Schaum erfreute die Gaumen der Mayas.
Wie gesund ist die Kakaobohne?
Der Kakaobohne werden sehr viele positive Eigenschaften nachgesagt, welche aber noch vielfach unerforscht sind. Der bekannte Satz „Schokolade macht glücklich“ ist nur einer von vielen:
- Die vielen Flavonole (Antioxidantien) wirken sich positiv auf die Elastizität der Blutgefässe aus und fördern die Durchblutung. Das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt kann dadurch gesenkt werden.
- Kakao wirkt durch die enthaltenen Stoffe Theobromin und Theophylin stimulierend auf den Kreislauf und das zentrale Nervensystem.
- Durch den Verzehr von Kakao wird die Verdauung angeregt und übt einen positiven Einfluss auf die Darmflora aus.
- Kakao steigert das Sättigungsgefühl und verringert den Appetit.
Schokolade selber machen
Schokolade selber machen ist einfach. Für die eigene Schokolade brauchen Sie rohe Kakaobohnen (aus dem Reformhaus) und einen leistungsstarken Standmixer. Schwächere Modelle können die Kakaobohnen nicht vollständig zerkleinern.
Wir verarbeiten die ganze Kakaobohne, dies verleiht der Schokolade einen einzigartigen Geschmack – leicht bitter und weniger süss. Je nach Röstgrad der Kakaobohnen entfalten sich viele der über 600 Aromastoffe.
Zutaten
- Etwa 200g rohe Kakaobohnen
- 40 g Puderzucker (ergibt eine 80% Schokolade)
- Evtl 10-20 g Kakaobutter
- Weiter: Form zum ausgiessen der Schokoladenmasse. Alternativ: Aluminiumfolie
- Zeitaufwand 60 – 90 Minuten
Rösten
- Sortieren Sie die Kakaobohnen: Nur ganze und helle Bohnen verwenden.
- Heizen Sie den Backofen auf 110° vor.
- Legen Sie die Kakaobohnen auf ein Backblech.
- Rösten Sie nun die Kakaobohnen während 15 und 30 Minuten und wenden Sie die
- Bohnen regelmässig. Die Dauer kann sich je nach Backofen verkürzen oder verlängern.
Sie können die Kakaobohnen auch in der Bratpfanne rösten, ist jedoch schwieriger, da sich die Temperatur nicht genau regulieren lässt.
Achtung: Dieser Prozess braucht Fingerspitzengefühl. Bleiben Sie während dem Rösten in der Nähe des Backofens damit die Kakaobohnen nicht zu lange geröstet werden. Als Richtwert gilt: Wenn die Schale einfach entfernt werden kann und Sie einen intensiven Kakaogeruch feststellen, können Sie den Ofen ausschalten, das Blech rausnehmen und die Bohnen auskühlen.
Schale entfernen
Bei kleineren Mengen können Sie die Schalen von Hand entfernen, dies braucht ein wenig Zeit. Falls Sie grössere Mengen an Schokolade herstellen möchten, können Sie die Bohnen brechen und in ein hohes Gefäss legen. Nehmen Sie einen Föhn zur Hand und blasen die Schale weg (nicht in der Wohnung).
Die gerösteten Kakaobohnen mahlen
- Geben Sie die Bohnen und den Zucker in den Mixer und lassen Sie diesen zuerst auf kleiner Stufe laufen.
- Die Kakaobohnen bestehen grösstenteils aus Fett. Bei Bedarf schieben Sie die Masse mit Hilfe eines Kochlöffels bei ausgeschaltetem Mixer nach unten.
- Der Kakao wird feingemahlen, anschliessend tritt das Fett aus (ca. nach 5 Minuten).
- Fügen Sie erst jetzt optional die Kakaobutter hinzu.
- Mixen Sie die Masse auf einer höheren Stufe bis sie flüssig wird.
- Die Masse sollte aber nicht zu heiss werden (über 65°). Legen Sie besser manchmal eine kurze Pause ein.
Dauer ca. 10 Minuten.
Tipp: Probieren Sie die Masse regelmässig und fügen falls gewünscht weiter Zucker hinzu. Falls die Masse noch zu körnig ist, weiter mixen.
Die Schokoladenmasse in Form giessen
Die Schokolade ist nun flüssig und warm. Giessen Sie die Masse direkt nach dem Mixen in die Form. Falls Sie keine Formen haben, können Sie die Schokolade auch auf einer Aluminiumfolie ausgiessen. Vergessen Sie dabei nicht, einen Rand zu formen.
Nach dem ersten Auskühlen lässt sich die Schokolade gut verschlossen im Kühlschrank während ca. 2 Wochen aufbewahren.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt
Sie können die Schokolade mit Nüssen, Gewürzen oder Milchpulver erweitern. Probieren Sie aber die neuen Kreationen zuerst in kleinen Mengen aus – Schokolade selber machen kann Spass machen!
Heisse Schokolade
Zutaten: eine Hand voll Kakaobohnen
Die ersten beiden Schritte sind identisch wie bei der Herstellung der Schokolade.
Zerkleinern Sie die Bohnen mit einem Mörser. Solange Mahlen, bis Sie eine körnige, breiige Masse erhalten. Nach Geschmack Zucker und Gewürze hinzugeben und gut einarbeiten. Mit warmen Wasser oder Milch übergiessen und rühren, bis sich alles gut verteilt hat.