Proteinmangel: Ursache, Symptome und Behandlung

Proteinmangel: Ursache, Symptome und Behandlung

Proteine sind wichtige Bausteine unseres Körpers. Sie unterstützen unseren Muskel- und Knochenaufbau, unser Immunsystem und viele verschiedene andere Körpergewebe. Ältere Menschen haben einen höheren Bedarf als jüngere Erwachsene. Doch wie verbreitet ist eigentlich ein Proteinmangel? Welche Folgen kann er haben, und wie kann man ihn vermeiden?

Proteinmangel Symptome

Die Symptome von Eiweissmangel sind häufig nicht sehr spezifisch. Sie sind vor allem davon abhängig, welche Ursache für den Eiweissmangel infrage kommt.

  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Infektanfälligkeit
  • geschwächte Haar- und Nagelstruktur

Eisweissmangel im Alter

In westlichen Ländern ist ein schwerer Proteinmangel selten, da wir mit unseren Lebensmitteln in der Regel genügend Proteine zu uns nehmen. Dennoch gibt es bestimmte Bevölkerungsgruppen, die häufig nicht genug davon haben. Hierzu gehören vor allem ältere Menschen, da der reduzierte Appetit oder Ver­änderungen von Geruchs- oder Geschmackssinn zu einer verminderten Proteinzufuhr führen.

Neben dem Alter gibt es weitere Risikofaktoren, die zu Eiweissmangel führen. Diese Gruppen sind dabei eher betroffen:

  • Chronisch Krankheiten: Der Proteinbedarf kann bei entzündlichen Prozessen ansteigen. Ausserdem können Nieren- und Lebererkrankungen zu einem Proteinmangel führen.
  • Vegane und vegetarische Ernährung mit einer unausgewogenen Ernährungsplanung.
  • Sportler und Sportlerinnen mit einem besonders hohen Bedarf.

Welche Folgen kann ein Proteinmangel haben?

Steht dem Körper nicht genügend Protein aus der Nahrung zur Verfügung, baut er in einem ersten Schritt weniger Muskelmasse auf oder sogar Muskelmasse ab. Die Muskulatur wird weniger und schwächer, und das Risiko für Gebrechlichkeit und Frakturen steigt vor allem bei älteren Menschen an.

Bei länger anhaltendem Proteinmangel kann der Körper selbst durch Muskelabbau nicht mehr ausreichend Aminosäuren bereitstellen. Wichtige Bausteine fehlen. Darunter leiden nicht nur Knochen und Muskeln, Haare und Nägel, sondern auch unser Immunsystem.

Eiweissmangel beheben

Die gute Nachricht: Ein Proteinmangel ist selten und lässt sich in der Regel einfach durch eine gezielte Ernährungsumstellung beheben. Wer abwechs­lungs­reich isst, benötigt in der Regel keine Extraportion Proteine. Auch der leicht erhöhte Proteinbedarf im Alter kann durch eine ausgewogene Ernährungsweise und verschiedene Proteinquellen abgedeckt werden. Mit zusätzlichen Proteinen angereicherte Lebensmittel oder Protein-Präparate bieten nur bei einem wirklichen Mangel Vorteile und sind meist unverhältnismässig teuer.

Proteinpräparate wie zum Beispiel eiweissreiche Shakes (auch aus Pulver) können aber bei Kau- oder Schluckproblemen, weniger Appetit oder einseitigen Essgewohnheiten sinnvoll sein. Wichtig ist dabei, auf unerwünschte Zusätze von Zucker, Süssungsmitteln, Zusatzstoffen und Aromen zu achten.

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So viel Eiweiss braucht der Körper am Tag

Unser Körper baut ständig Proteine auf und ab. Daher müssen wir ihm die Bausteine dafür mit unseren Lebensmitteln zuführen. Unser Bedarf richtet sich nach dem Körpergewicht. Je schwerer wir sind, desto mehr Proteine benötigen wir. Egal, ob Mann oder Frau. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE empfiehlt:

Für Menschen bis 65 Jahre:
0,8g pro kg Körpergewicht und Tag
(bei 70kg Körpergewicht entspricht dies 56g Protein pro Tag)

Für Menschen über 65 Jahre:
Mindestens 1g pro kg Körpergewicht und Tag
(bei 70kg Körpergewicht entspricht dies 70g Protein pro Tag)

Die richtige Ernährung bei Eiweissmangel

Nicht nur die Menge, auch die Qualität der Proteine aus der Nahrung ist entscheidend. Ideal ist dabei eine gute Mischung aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, die viele Proteine enthalten. Dies sind zum Beispiel:

  • Milchprodukte wie fettarmer Quark, Hüttenkäse und Hartkäse
  • Mageres Fleisch und Fisch, Geflügel, Eier
  • Tofu, Tempeh, Seitan
  • Getreide, Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder Bohnen

Proteine besser aufnehmen

Einige Proteinkombinationen können dabei helfen, dass der Körper die Proteine besser aufnehmen und verwerten kann. Empfehlenswert ist es auch verschiedene tierische und pflanzliche Proteinquellen zu kombinieren, zum Beispiel Getreide mit Hülsenfrüchten, Reis mit Bohnen, Getreide mit Ei, Kartoffeln mit Ei oder Milch mit Getreide.

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